Wir haben Anfang Februar uns einfach mal für ein Wochenende in einer Jugendherberge in Bad Marienberg (Westerwald) einquartiert um mal 2 Tage mit den Kindern zu wandern.
Da ich im Januar erst mit einer völligen Rückenblockade und Diagnose beginnender Bandscheiben-Vorfall im Krankenhaus lag, hatten wir zuerst Bedenken, ob ich überhaupt 2 Tage Wandern überstehe. Aber laut Arzt sollte ich viel laufen, also los
Die Westerwald Jugendherberge liegt 150km von Dortmund entfernt und ist über die Sauerlandlinie in 1:45-2h erreichbar. Die Jugendherberge ist schon eine der neueren Herbergen, also etwas heller und offener gehalten als zum Beispiel in Bollendorf (Eifel). Das Personal ist nett, die Zimmer praktikabel und das Essen hat gut geschmeckt.
Wer noch nie in einer Jugendherberge war:
Es ist cool dort. Es gibt dort Familienzimmer mit 4 Einzelbetten (Oft Etagenbetten) und eigenen Bad. Handtücher und Bettwäsche wird gestellt, allerdings muss man sein Bett selbst beziehen und bei der Abreise die Bettwäsche wieder abziehen und zum Sammelbehälter bringen. Beim Essen ist es ähnlich. Man holt sich das Essen und Trinken von der Ausgabe und nach dem Essen wird der Tisch vom jedem Gast selbst abgeräumt. Dafür bekommt man in der Nebensaison 2 Übernachtungen, 2x Frühstück und ein Abendessen für 79€.
Kommen wir zum Wandern. Bad Marienberg liegt unter anderem am Westerwald Steig und am Europawanderweg E1 und bietet einige nette Touren.
Tag 1 (13,6km)
Am ersten Tag sind wir ohne Auto direkt von der Herberge aus gestartet. Wir hatten uns auf Komoot einen Weg rausgesucht, der vor der Herberge lang lief und uns einen Rundkurs rund um Bad Marienberg und einen Teil des Westerwald Steigs bot. Und so war es. Die erste Stunde war noch von geteerten Feldwegen und einem kleinen Dorf geprägt, aber dann ging es ab in den Wald und damit auf den Westerwald Steig. Völlige Ruhe, keiner Weit und breit. Dazu klare kühle Luft und Sonnenschein. Teilweise waren die Wege noch zugefroren. Diesem Weg folgten wir zurück bis Bad Marienberg, wo wir dann über den Park dann einmal quer durch das Dorf hoch in Richtung Wildgehege aufstiegen. Das waren etliche Höhenmeter, aber mit Wanderstöcken und entsprechender Gemütlichkeit war das kein Problem. So haben wir dann das Wildgehege und den Hedwigsturm erkundet. Der Rückweg führte uns dann wieder durch den Wald mit einen Schlenker über die Wolfsteine zurück zur Jugendherberge. Dort haben wir uns dann entschlossen, dem angebotenen Abendessen abzuschließen, haben uns dann Catan ausgeliehen und sind dann auch irgendwie früh ins Bett. Die Kinder haben kaum das Kopfkissen berührt und waren dann weg.
Tag 2 (15,4km)
Am 2. Tag hieß es auschecken. Wir haben uns erstmal gemütlich im Bad fertig gemacht, dann Gefrühstückt, unsere Betten abgezogen und alles wieder ins Auto verfrachtet. Und dann haben wir uns entschlossen, eine Erlebnissschleife des Westerwald Steigs zu laufen, eine 3 Weiher Runde.
Startpunkt war der Dreifelder Weiher. Dort gab es einen kleinen Wanderparkplatz. Von dort ging es erst kurz am Ufer entlang, dann ein kleines Stück durch das Dorf und dann begann der Aufstieg. Belohnt wurde dieser durch viel Sonne und einen Super Ausblick. Die folgende Passage war dann recht eintönig, da wir dann eine gute halbe Stunde den Forstweg durch den Wald folgten. Aber dann wurde es richtig spannend.
Mitten auf dem Weg ging plötzlich ein Wegweiser nach rechts auf die Weide . Meine Frau wollte mir erst nicht glauben, aber Navi als auch Laufspuren sagten uns, das muss stimmen. Also rüber über die Weide. Auf der Kuppe des Weges war ein Jägerstand und ich glaube, ich konnte das Siebengebirge sehen. Und der Weg blieb urig. Wir hatten eine Art Allee und ein Stück des Weges läuft quer über ein Feld. Ein Trampelpfad auf der Weide, mehr nicht. Bis zum Postweiher blieb der Weg echt sehr abwechslungsreich. Dort haben wir dann eine kurze Pause eingelegt und sind dann über weitere Forstwege im Wald zurück zum Dreifelder Weiher gelaufen. Kurz vor dem Ende kamen wir dann an einem sehr großen Waldspielplatz vorbei, bevor wir dann am Ufer des Weihers zurück zum Parkplatz gelaufen sind.
Fazit:
Wir waren überrascht wir gut wir das geschafft haben. Und wir hatten Glück mit dem Wetter. Es war zwar knackig kalt (Nachts hat es gefroren) aber mit langer Unterhose, Wanderhose und 2 Schichten an Jacken war das kein Problem.
Auch unsere restliche Ausrüstung passt.
Jeder einen eigenen Rucksack, gute Schuhe und Wanderstöcke. Und am meisten haben uns unsere Kinder überrascht. Klar, die waren Platt, haben aber alles geschafft und echt Super mitgemacht.